Max Mutzke spielt zum 150. Geburtstag in Stadthalle
Sänger Max Mutzke wird am 10. Oktober in der Tiengener Stadthalle ein Konzert geben. Organisiert hat das die Stadtmusik Tiengen. Der Sänger verrät im Interview, was er der Stadtmusik zum 150. Geburtstag wünscht.
Die Stadtmusik Tiengen plant ein großes Fest zum 150.-jährigen Bestehen. Am 10. Oktober, 20 Uhr, haben die Musiker in der Stadthalle ein Konzert mit Sänger Max Mutzke organisiert.
Herr Mutzke, wie kam der Kontakt für das Jubiläumskonzert zwischen Ihnen und der Stadtmusik zustande?
Ich war sehr überrascht gewesen, als mich nach elf Jahren nun die eigene Stadt angefragt hat, ob ich ein Konzert geben will. Ich habe schon lange darauf gewartet, dass mich meine Heimatstadt einmal anfragt. Natürlich habe ich schon ein paar Mal in Waldshut-Tiengen gespielt, aber dass haben wir dann komplett selber organisiert. Der eigentliche Kontakt mit der Stadtmusik kam schon vergangenes Jahr zustande. Da haben mich Mitglieder gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, ein Konzert anlässlich des Jubiläums zu geben. Ich meine, das war zur WM-Zeit. Dann haben wir Kontakte ausgetauscht und alles ging dann den offiziellen Weg über das Management, das dann zusammen mit der Stadtmusik die Vorbereitungen getroffen hat. Jetzt freue ich mich sehr darauf, am 10. Oktober in Tiengen zu spielen.
Wissen Sie überhaupt, wie alt die Stadtmusik wird?
Ich glaube 150 Jahre?
Richtig. Waren Sie selbst einmal Mitglied der Stadtmusik?
Nein. Ich bin ja in einen sehr musikalischen Haushalt in Krenkingen aufgewachsen. Wir hatten einen riesigen Proberaum, wo das ganze Jahr über Instrumente aufgebaut waren. Dort hat mein Vater auch mit seiner Band, den Spätzündern, geprobt. Außerdem haben auch immer andere Bands bei uns geprobt. Meine musikalische Erfüllung war deshalb sehr intensiv, auch, weil ich immer mit zu Konzerten gefahren bin. Ich war also schon immer voll in der Musik drin – auch mit eigenen Bands. Von daher hat sich mir die Frage nach der Stadtmusik nie gestellt, außerdem macht sie ja auch ganz andere Musik als ich. Aber ich muss sagen, ich finde es grandios, dass einfach 35 oder 40 Leute zusammen sind und Musik machen. Das ist doch ein total schönes Bild von Frieden und Zusammengehörigkeit. Die Stadtmusik bildet für mich einen ganz klassischen und sehr wertvollen Teil unseres gesellschaftlichen Zusammenseins. Ich bin auch stolz, dass ich zum Auftakt für die nächsten 150 Jahre für die Stadtmusik spielen kann. Und ich hoffe, dass sie die nächsten 150 Jahre auch in Ruhe und Frieden proben können.
Wird es ein Geburtstagsständchen bei Ihrem Konzert geben?
Ausgeschlossen ist das nicht, aber solche Sachen ergeben sich dann auch meist erst am Abend. Vielleicht fällt uns ja noch etwas Besonderes ein (lacht).
Wie ist es für Sie, in der Heimat zu spielen?
Ich habe ja schon mehrfach in der Stadthalle in Waldshut und Tiengen gespielt, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich froh bin, dass dieses Konzert in Tiengen stattfindet, denn ich bin ja dann doch mehr Tiengener als Waldshuter (lacht). Obwohl ich natürlich auch Waldshut großartig finde, wo ich ja auch ein paar Jahre gelebt habe. Aber aufgewachsen bin ich nun mal in Tiengen-Krenkingen.
Aktuell touren Sie mit ihrem neuen Album Max durch Deutschland. Gehört das Konzert in Tiengen offiziell zu Tour?
Na ja, Tiengen bildet für uns sozusagen schon den Tourabschluss, obwohl das Konzert unabhängig vor der Tour schon bereits vor einem Jahr geplant wurde. Aber irgendwie ist es für mich doch der Abschluss. Wir haben die Tour auch so gelegt, dass in Tiengen das letzte Konzert stattfindet. Und so kommen wir jetzt quasi von einer Hauptstadt zu anderen – von der Metropole Berlin in die Metropole des Herzens Tiengen. Das wird für die Psyche und das Wohlbefinden ein toller Abschluss. Wir wissen jetzt schon, dass Tiengen das Highlight wird, auch durch die eigene Familie und Freunde.
Apropos Familie. Wie werden Sie den Konzertabend verbringen?
Mittlerweile hat es sich bei uns so eingebürgert, dass ich unmittelbar nach dem Konzert ein großes Vesper richte, wo ich tonnenweise Fleisch von Robert Genswein, unserem Tiengener Metzger, hole, eine Käseplatte von Feinkost-Wagner und Bobby Wagner bringt uns dann noch den passenden Wein. Dann hat man seine ganzen Locals da, die zufälligerweise eben auch Geschäfte haben. Das ist auch etwas ganz Besonderes, denn wenn man wochenlang auf Tour ist, weiß man nie so genau, wer der Koch eigentlich ist und woher das Essen kommt. Das hat schon hervorragend, wenn man dann zu Hause ist und weiß, woher alles kommt.
Auf welche Lieder können sich die Besucher am 10. Oktober freuen?
Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf meinem neuen Album Max. Aber es wird auch Songs wie „Schwarz auf weiß“, „Marie“ oder „Just can’t wait until tonight“ geben, die viele Konzertgäste auch einfach mitsingen können. Am letzten Abend kann man sich immer ein bisschen mehr erlauben. Da kann man auch einmal ein paar mehr Lieder spielen, denn man weiß, dass man am nächsten Tag kein Konzert mehr geben muss. Ich glaube, dass wir einiges tun werden, was sonst so nicht passiert.
Das Konzert ist bisher schon fast ausverkauft. Gibt es die Option auf ein Zusatzkonzert?
Wenn wirklich alle 1200 Karten verkauft sind, dann wäre das enorm. Dann wären das ja rund fünf Prozent der Bevölkerung von Waldshut-Tiengen. Was zu überlegen wäre, wäre, dass man vielleicht im Frühjahr eine Art Secret-Show im Ali Theater gibt, wo man exklusiv 150 Leute hinein bekommt. Aber das kann ich noch nicht sagen.
Welches ist Ihr Lieblingslied vom neuen Album?
Das kann ich gar nicht genau sagen, weil dieses Album sehr gemischt ist, und ich alle Lieder selbst geschrieben habe, wie den Song „You are all around me“. Den habe ich meiner Mutter gewidmet, die vor 1,5 Jahren gestorben ist. Aber auch die anderen Lieder haben autobiographische Züge. Das ist ein bisschen so wie mit Kindern, da hat man ja auch keinen Liebling.
Ihr Bruder Menzel ist auch auf dem aktuellen Album vertreten. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm?
Menzel ist – unabhängig davon, dass ich sein Bruder bin – in Deutschland einer der krassesten Trompeter. Da kann man nur zufrieden sein, dass man einen Bruder hat, der so abliefert. Falls er am 10. Oktober in Waldshut-Tiengen ist, wird er auch mit auf der Bühne stehen.
Sind Sie schon am neuen Album dran?
Es gibt ein paar Ideen, aber ich habe noch nichts auf dem Papier.
Was wünschen Sie der Stadtmusik?
Ich wünsche Ihnen mindestens noch weiter 150 coole, innovative und lustige Abende im Probenraum, viele Zusammenkünfte und großartige Konzerte. Die Stadtmusik umfasst viele Generationen und ich hoffe, dass das auch lange so bleibt und die Musiker sich dessen bewusst sind, dass sie einen großen Teil dazu beitragen, dass viele Menschen in einem Verein zusammenkommen.
Quelle: Südkurier