Tiengen (ew) Matthias Neubert bleibt Vorsitzender der Stadtmusik Tiengen. Bei den Wahlen am Samstagabend sprachen sich 27 Mitglieder für ihn aus, vier enthielten sich der Stimme. Für den nicht mehr kandidierenden Schriftführer Frank Brombach übernimmt Christine Simmel dieses Amt. In den erweiterten Vorstand wurden Notenwart Matthias Keller sowie die Beisitzer Bernd Keller, Sonja Born und Andrea Malzner gewählt.

Mit der Vereinsehrennadel in Gold (40 Jahre Mitglied) wurden die ehemaligen Vorstandsmitglieder Wolfgang Pöthke und Aribert Becker ausgezeichnet. In Abwesenheit wurde Hans-Jochen Christian nach 30 Jahren nicht nur mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet, der Trompeter und Solist der Stadtmusik wurde auch zum Ehrenmitglied ernannt.
Seit 25 Jahren ist Matthias Neubert im Verein. Der alte und neue Vorsitzende erhielt dafür die silberne Ehrennadel. Diese Auszeichnung in Bronze gab es für Andrea Malzner, die seit 20 Jahren bei der Stadtmusik ist. Eine Urkunde für ihre zehnjährige Treue zum Verein erhielten Susan Boll, Andrea Fritz und Sybille Ziegler.
In seiner Jahresbilanz betonte Neubert die Bedeutung des Wunschkonzertes für den Verein: „Das gute Ergebnis zeigt den Rückhalt, den wir in der Bevölkerung genießen.“ Nicht ganz wunschgemäß kam dies allerdings beim Jahreskonzert zum Ausdruck: „Ich sehe es als Aufgabe für die Zukunft, wieder mehr Besucher für unsere Konzerte zu bekommen.“
Der seit März 2009 amtierende Dirigent der Jugendstadtmusik, Alexander Kübler, monierte den mangelnden Probenbesuch. „Wenn nur zehn von 31 Musikern zur Probe kommen, ist eine Grenze erreicht, wo es keinen Sinn macht zu proben.“
Positiv sei dagegen die Zusammenarbeit mit der Bläserklasse des Klettgau-Gymnasiums. Diese Zusammenarbeit müsse intensiviert werden. Das geplante Frühjahrskonzert möchte Kübler zusammen mit einem weiteren Jugendorchester bestreiten. „Das wäre eine zusätzliche Motivation.“
Seit Jahren beklagt auch Dirigent Winter den mangelnden Probenbesuch. Er sieht eine Ursache im veränderten Freizeitverhalten und den beruflichen Anforderungen der heutigen Zeit: „Dem müssen wir in der Vereinsarbeit Rechnung tragen.“ Proben und Auftritte müssten dementsprechend organisiert werden, der Fokus mehr auf Projekte gerichtet werden. Für die Stadtmusik sieht er auch die Verpflichtung, die Qualität zu verbessern: „Die jüngeren Musiker haben eine bessere Ausbildung. An dieser Entwicklung kommen wir nicht vorbei.“