
Unser Chronist Wilhelm Meier hat wieder die Aufzeichnungen durchforstet und die wichtigsten Ereignisse in 25-Jahr-Abständen zusammengefasst.
Die Reise ins Jahr 1908 beginnt …
Aus alten Aufzeichnungen der Stadtmusik – Teil 2
Am 9. Juli wird über den Geburtstag des Großherzogs berichtet – es war ein Feiertag. Erstmals wurde an diesem Tag gefeiert, da der alte Großherzog im vergangenen Jahr verstorben war und sein Sohn die Nachfolge angetreten hatte. Am Vorabend war ein Zapfenstreich angesetzt. Das auf dem Vitibuck geplante Konzert konnte wegen Regen nicht stattfinden, deshalb gab es am Abend ein öffentliches Bankett im Ochsensaal.
Am 28. Juni war evangelischer Kirchenchorsängertag. Über die Verhandlung findet sich die Notiz, dass von der Kirche die Bezahlung der Getränke angeboten wurde, die Musiker damit aber nicht einverstanden waren, sondern eine fixe Bezahlung von 30 Mark verlangten. Schließlich bekamen sie das Geld.
Bei der Generalversammlung am 14. Juli wurden drei Ehrenmitglieder für längere Dienstzeit ernannt, und zwar Graselli Cäsar, Heidinger Hermann und Brehm Sebastian. Die Musikreise führte 1908 nach Engelberg und Stanserhorn. Über einen Ausflug nach Birkendorf am 8. September mit zwei Fuhrwerken von Fuhrhalter Spitznagel findet sich folgender Kommentar in der Chronik: „Auf der Rückfahrt nach Konzert in Ühlingen. Dort Abfahrt um 9 Uhr abends mit Abstecher in der Witznau. Heimkehr 23.30 Uhr.“ Besonderes vergnüglich war der Tag für die Musiker zwar nicht, aber sie wurden mit die Fahrt durch das herrliche Schlüchttal einigermaßen entschädigt. Es war nur schade, dass es schon Nacht war. (Wird fortgesetzt.)